Kleine (große) Wunder

Mit Liebe gezeugt,
ihnen entgegengestaunt, monatelang.
Mit Schallfotos beglückt,
mit kleinen Tritten begrüßt.

Dann waren sie da.
Unsere Wunderkinder.

Jedes geliebt,
getragen,
gewickelt,
gestreichelt,
mit dem Herzen umarmt.

Um ihre Gesundheit gekämpft,
gebangt,
an die Zukunft geglaubt.

Plötzlich verlassen.
Getrennt.
Allein.
Weitergeliebt,
ohne es leben
und zeigen
zu können.

Immer an sie gedacht,
manche Tage verheult.
Liebe und Schmerz
liegen dicht beieinander.

Und ganz plötzlich
sind sie erwachsen und groß.
Die Sehnsucht bleibt
und der Schmerz.

Was hat nicht alles gefehlt …

Nach langen Jahren,
ganz plötzlich,
unerwartet,
passiert irgendwas
und wir finden uns wieder.

Gefühlschaos pur,
behutsam gehen wir vor,
ganz vorsichtig,
mal rantasten
und sehen was passiert.

Wir haben wohl nie gelernt,
wie man ein Herz nicht bricht,
ein Seelchen nicht schlägt,
Gefühle nicht verletzt.

Eine große Aufgabe.
Für ein ganz großes Wunder.

Man nennt es Liebe,
glaube ich.