Nebel

Morgennebel. Ich liebe ihn. Langsam wird es heller, die Nacht weicht dem kommenden Tag. Der Nebel taucht den Morgen in weiches Licht, die Welt erscheint wie in Watte gepackt. Mein Blick schweift über die Terrasse, den feuchten Rasen. Die Apfelbäume sind kahl, die Häuser dahinter und der Weg verschwimmen, bis man am Ende des Weges nur noch die Nebel sehen kann.

Es ist still. Kein Geräusch stört meine Betrachtung, nicht einmal die Vögel lärmen. Diese stillen Stunden am Morgen bringen mir Ruhe. Ich kann mich gehenlassen, ruhig werden, den Gedanken freien Lauf lassen. Einen Moment frei sein von all dem Trubel, den Verpflichtungen, Zwängen und Nöten des Lebens. Diese Stunden sind Leben für mich.

Man könnte denken, der Nebel isoliert, beraubt einen der Sinne. Aber ich finde, er gibt mir die Ruhe, weit zu denken und zu fühlen – viel, viel weiter als die Augen erlauben.

Diese Nebelwattewelt um mich herum fasziniert mich, hält mich im Bann. Meine Gedanken fliegen zu meinen Kindern, zur Nordsee, zu fernen Welten, und ich lasse mich darauf ein. Es ist ein gutes Gefühl. Dies sind die Stunden, in denen ich träumen kann und frei sein. Die Stunden, in denen Geschichten entstehen.

Ich beginne zu schreiben.